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Re: Frage an erfahrene Handwerker/innen - Deckenhaken

geschrieben von nachtschatten  am 21.01.2013 um 15:41:45 - als Antwort auf: Re: Frage an erfahrene Handwerker/innen - Deckenhaken von spazio
Also ich gebe zu, die Bondage auf einem Bein war definitiv ein Schritt zu weit für meinen Erfahrungshorizont.

Bei Panikhaken bin ich auch eher skeptisch. Wobei die Problematik wohl vor allem dann besteht, wenn man nur zu zweit ist. Aber auch die Notfallschere macht dann hier wenig Sinn, wenn man sich sicher fühlt, weil sie immer bereit liegt, man sich aber nie Gedanken gemacht hat, wie man sein Modell dann damit wirklich aus einer Hängebondage befreit. Einfach mal den Seilstrang durchschneiden hätte ja den selben Effekt wie ein Reißen der Seile. Irgendwie nicht so toll.

Ich habe mich aus reinem Interesse mit den Techniken befasst, die man bei Seilsuspension nutzt. Die Seile werden dabei flaschenzugartig zwischen Ankerpunkt und Fesselung gespannt. Zum Herunterlassen der Person kann man das ganze Seilbündel mit einer Hand fest umfassen, und mit der anderen den Knoten lösen. Nun kann man durch leichtes Lockern des Drucks auf die Seilbündel das langsame Absenken steuern. Und man hat sogar eine Hand frei, um die Person zu stützen.

Ich habe das aus reiner Neugier und Unglauben mal mit einem Gewicht ausprobiert, das ich so aufhängte und dann herunterließ. Ich konnte es kaum glauben, aber es klappt. Im Falle von Kreislaufproblemen, Kraftlosigkeit oder gar Bewusstlosigkeit sehe ich darin immer noch die sinnvollste manuelle Technik, um eine Person sanft abzusetzen.

Ich denke, dass das aber nur mit Hanfseilen sicher funktioniert, weil hier die Haftkraft der Seile ausreichend groß ist. Ausserdem denke ich, dass man das wirklich beherrschen muss, um im Ernstfall jemanden so runterzuholen.

Dann kommt noch dazu, dass man Knoten verwenden muss, die auch ohne Weiteres mit einer Hand zu öffnen sind, wenn das Hängeseil unter großer Belastung steht. Grimme benutzt in seinem Handbuch zum Beispiel gar keinen Knoten, sondern legt einen halben gesicherten Schlag um alle Stränge, wickelt den Rest auf und steckt die Enden knopfartig in die Seilbahnen. Osada Steve verwendet einen Knoten, den man mit einer Hand aufziehen kann, sichert den aber dann mit einem weiteren lockeren Überhandknoten, der sich nicht festziehen kann, weil kein Zug darauf liegt.

Spannendes Thema.

Ich nehme mir die Warnungen aller Rigger trotzdem zu Herzen, und lasse bis auf Weiteres die Finger davon. Meine Beschreibungen hier sollen auch nicht als Anleitung gedacht sein, sondern nur als Beitrag zu der Diskussion, welche die beste Methode ist, um jemanden aus einer Hängebondage sicher und schnell zu befreien.
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 21.01.2013 15:41
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