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Nutzungsbedingungen geschrieben von Hedgehog am 16.12.2013 um 17:24:31 - als Antwort auf: Vorstellung und eine Gewissensfrage von IAn Hallo IAn, ich heiße dich herzlich willkommen im Forum und begrüße es sehr, dass du dich aktiv am Leben hier beteiligen willst und qualifizierte, informative und hilfreiche Posts ablieferst. Ich bin erstmal von deinem langen Text beeindruckt und muss zugeben, dass ich ihn mehr als einmal lesen musste, um alles zu verinnerlichen. Schließlich soll dir ja hier geholfen werden. Du hast völlig Recht mit deiner Schlussfolgerung. Reden ist die einzige vernünftige Möglichkeit, um innerhalb einer Beziehung die sexuellen Wünsche zu äußern. Sex ist, so sollte es zumindest sein, etwas intimes, dass auf Vertrauen und Verständnis aufgebaut ist. Wer seiner Partnerin oder seinem Partner seine Wünsche verheimlicht, der wird zum einen selbst darunter leiden und zum anderen leidet die Beziehung darunter. Es wird immer dieses Gefühl geben, dass man etwas sagen möchte aber vermeintlich nicht kann und der andere wird früher oder später merken, dass etwas nicht stimmt. Natürlich sollte man nicht mit der Tür ins Haus fallen als hätte man beim SEK gelernt. Man sollte den passenden Moment und das passende Ambiente abwarten und dann langsam aber zielstrebig darauf hinzuarbeiten, sich zu öffnen. Vertrauen und Verständnis sind schon in einer normalen Beziehung essentielle Grundlagen und beim BDSM spielt beides noch eine viel größere Rolle. Du musst dich für deine Neigungen keinesfalls schämen oder dir selbst pervers vorkommen. Was heißt schon pervers? Pervers heißt doch eigentlich nichts anderes als "unnormal". Und in dem Punkt stimme ich zu, wir sind nicht normal, wir sind anders. Aber deshalb sind wir keine schlechten Menschen. Heutzutage gibt es so viele sexuelle Neigungen und Variationen. Wer kann sich da anmaßen zu sagen, das ist normal und hier ist die Grenze, jetzt wird es unnormal. Das liegt immer im eigenen Ermessen. Das Problem ist nicht deine Neigung sondern die Gesellschaft, die es als moralisch verwerflich ansieht. Toleranz ist ein Luxusgut, welches sich nicht jeder leisten kann. Daher leben wir, obwohl wir im 21. Jahrhundert angekommen sind, immer noch als Subkultur (nettes Wortspiel). Aber die Menschen öffnen sich. Der Erfolg von Shades of Grey legt doch offen, dass auch die Vanillas Interesse an der Thematik haben und die Angaben der Sexshops, dass Toys, die aus dem Buch entlehnt sind, immer häufiger über die Theke gehen zeigen, dass es nicht nur die pure Lust am Schrecklichen ist. Du solltest dich sogar besser fühlen als die "Normalen". BDSMler sind laut einer Studie glücklicher in der Beziehung und leben auch gesünder. Außerdem besitzen BDSMler etwas, was anderen fehlt, die Fähigkeit der Empathie. Als Dom musst du jederzeit erkenne, was die Sub denkt, wie sie fühlt, was sie wünscht und was nicht. Man ist schon fast ein kleiner Psychologe. In einer Beziehung mit SM geht das Vertrauen in den anderen viel tiefer als bei einer ohne. Man vertraut als Sub dem aktiven Partner im wahrsten Sinne des Wortes sein Leben an. Einen größeren Beweis der Liebe gibt es nicht. SM ist eine Lebenseinstellung. Viele sehen uns als prügelnde Sadisten, die Hilfe brauchen (ja in manchen Ländern gilt SM als Krankheit). Sie fragen aber auch nicht nach und lassen sich noch weniger belehren. SM ist Liebe, Vertrauen, Respekt, Leidenschaft, Hingabe, Vertrauen, Sicherheit und auch Freiheit. Man kann sich in einer Session fallen lassen, die Zweisamkeit genießen und das Gefühl auskosten. Aktiv genießt man es, dass man so sehr geschätzt wird, dass sie dir absolute Macht gibt. Als Dom sollte man eines niemals verkennen, die wahre Macht hat immer die Sub, denn sie macht uns erst zu dem, was wir sind. Würde sie uns keine Macht über sich geben, dann wären wir nur normale Menschen. Diese Macht als Geschenk ist ein hohes Gut und man sollte es jede Sekunde schätzen und ihr dafür einen Tribut zollen. Der Körper einer Sub ist ein Tempel mit einem Heiligtum, einem Schmuckkästchen wenn man so will. Du alleine hast das Recht, den Tempel zu betreten, das Heiligtum zu sehen und zu berühren. Du solltest dich nicht pervers fühlen oder schlecht, im Gegenteil, für die Sub bist du anders als alle anderen, etwas Besondere. Du brauchst deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben. Solange sie freiwillig mitmacht und zu nichts von dir gezwungen wird ist es okay. Sie genießt es doch auch. Sie kann sich fallen lassen und erlebt dabei ein Gefühl wie du, den gewissen Kick, der es so schön macht. Natürlich muss man aufpassen, dass es nicht zur Sucht wird. Man sollte auch immer in der Lage sein, Sex ohne Fesseln und SM zu haben. Wichtig dabei ist, dass man den Partner liebt und nicht die Lust, die man empfindet. Das ist der Kern. Der Partner ist immer das oberste Gebot. Wenn sie gefesselt werden will, okay, wenn nicht, dann ist es genauso okay. Gefährlich wird es erst, wenn du immer härtere und immer ausgefallenere Sachen brauchst, um deine Befriedigung zu erlangen. In diesem Fall verhält man sich wie ein Süchtiger auch, man braucht immer mehr und härteren Stoff. Dann ist der Punkt erreicht, wo der Partner nicht mehr wichtig ist, Hauptsache das Ergebnis stimmt, egal wie. Aber so weit greifen möchte ich nicht, weil es dann wirklich ein Fall für den Psychologen wäre. So wie ich es sehe, lebst du eine gesunde Beziehung und solltest dankbar sein, für das, was du hast. Genieße es mit ihr und beweise, dass du nicht nur Dom bist sonder auch ein guter Ehemann, Vater und Familienvorstand. Das macht sexy, glaube mir. Alles in allem musst du dir keine Sorgen machen. Wenn die Leute uns pervers nennen bitte, sollen sie doch, für uns sind sie genauso pervers, anders eben. Da muss man aber darüber stehen und sich sagen, dass man eine Welt kennt, die sie nur erahnen. In diesem Sinne Freundliche Grüße Hedgehog --- Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 16.12.2013 17:24 --- Antworten zu diesem Beitrag:
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