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Re: „indirekter Fetisch“, Neigung und Sandkasten

geschrieben von nachtschatten  am 01.07.2011 um 21:50:51 - als Antwort auf: Re: „indirekter Fetisch“, Neigung und Sandkasten von BigBoy
Hallo BigBoy,

wenn du meinen Text genau liest, sollte dir auffallen, dass ich genau jene Suche nach einem Sinn (biologisch oder welcher Art auch immer) eben ganz sehr in Frage stelle!

Also genau das, was du noch einmal in so gelungenen Worten und Umschreibungen auch tust. Ausser, dass du vorher im Text, dann selbst wieder von einem Sinn schreibst, nämlich dem des „Fortbestehens der Art“. ... womit du deinem so schönen letzten Satz eigentlich widersprichst.


Ich sehe es übrigens genau anderes als du: Ich denke, dass alle Menschen schon als Kinder eine Empfänglichkeit für alle möglichen Reize und „Perversionen“ haben und dass auch alle Kinder eine Menge damit experimentieren.

Aus bestimmten individuellen Gründen verlieren wir an den meisten davon wieder das Interesse und verdrängen die Neugierden und Erfahrungen dann auch. Fast jedes Kind ist irgendwann z.B. mal neugierig darauf, Kot zu probieren – aber wir alle „lernen“ dann den damit verbundenen Ekel und können dieses Gefühl später gar nicht mehr nachvollziehen – ausser eben bestimmte Menschen, die daraus irgendwie auch als Erwachsene Lust ziehen. Denn aus ebenso ganz individuellen Gründen spielen bestimmte solche Erfahrungen in unserer Kindheit eine wichtige Rolle, um einen Verlust zu überwinden, einer Angst auszuweichen, negative Gefühle umzuwenden oder nach aussen zu projezieren, mit unseren Begehren und Agressionen umzugehen etc etc....
So formt sich in vieler Hinsicht unsere Persönlichkeit, nicht nur was Fetische und Perversionen angeht, sondern auch was ganz spezielles Verhalten in vielen anderen Aspekten des Lebens ebenso betrifft. Abwehrhaltungen gegen bestimmte Menschen, tiefsitzende Motivationen aller Art usw.... Unser „Ich“ entwickelt sich ständig, aber es kann immer nur auf dem aufbauen, was schon da ist. Das wird aber in diesem Rahmen nicht wesentlich von den Genen vorgegeben, sondern durch unsere Erfahrung vom Anbeginn unseres Daseins (womöglich schon pränatal) geformt.

Ich hatte ja schon explizit betont, dass ich die Vorstellung von einem „angeborenen sexuellen Verhalten“ aus verschiedenen Gründen, die ich zu erklären versuchte, ablehne.

Aber gut, wenn das so vielen hier (und auch in einem anderen Forum, wo ich ähnliches schon diskutiert habe) so wichtig ist, das so zu verstehen, dann will ich natürlich niemandes Vorstellung „verteufeln“.
Ich denke bzw. hoffe, dass ich mir genug Mühe gemacht habe, meine Sichtweise zu vermitteln. Ansonst habe ich das ja zur Diskussion gestellt, und somit freue ich mich ja, wenn das dann hier auch diskutiert wird.

Ich biete hier nur meine Meinung an.

Ich empfinde übrigens das Streben nach dem Gefühl der Erfüllung durchaus als einen wichtigen Aspekt und halte es für eine gute Sichtweise auf das Thema „Fetisch“. - wenn es denn immer so einfach wäre ;-)

Danke auch für deinen Beitrag, und sorry für meine dickköpfige Sturheit ;-)

liebe Grüsse

nachtschatten
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 01.07.2011 21:50
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