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Hier im Forum tummeln sich doch die unterschiedlichsten Menschen, von denen die meisten irgendwie vom Thema BDSM berührt sind. Viele der Forumer leben in einer reinen Kopfkino-Fantasie-BDSM-Welt und behelfen sich allenfalls mit dem Ersatz Selbstbondage. Es gibt hier auch einige, die in einer glücklichen und erfüllten BDSM-Dauerbeziehung leben, das scheint mir aber eher die Ausnahme zu sein.

Und zwischen diesen beiden Extremen sind wir, du und ich und noch viele andere; die in einer vorwiegend positiven Beziehung leben, bei denen aber die Partnerin oder der Partner mit unserer BDSM-Neigung wenig anfangen kann. Meistens fällt es dem geliebten Partner außerordentlich schwer, Verständnis für unsere Neigung aufzubringen. Kein Wunder, denn wir verstehen meistens ja selbst nicht, woher diese seltsame Neigung kommt, und warum es uns Spaß macht, andere Menschen zu fesseln oder selbst gefesselt zu werden. Und warum damit meistens auch noch ein Faible für unübliche Kleidung aus unüblichen Materialien und merkwürdiges unbequemes Schuhwerk verbunden ist.

Unser Wunsch ist es, (natürlich!) unsere Partner so in unsere Neigung mit
einzubeziehen, dass sie auch einen Lustgewinnn aus unseren Aktivitäten
herausbekommen. Denn eins dämmert den meisten von uns schon recht bald: Abgewöhnen kann man sich die Neigung nicht. Das haben schon viele versucht, haben all ihr Equipment vebrannt oder sonstwie entsorgt; mussten später aber feststellen, dass es "ohne" eigentlich nicht geht.

Darum dreht sich bei uns vieles um die Frage: Wie kann ich meine Neigung dem
Partner schmackhaft machen? Dazu meine eigenen Erfahrungen nach 30 Jahren des
Ringens in der Partnerschaft:

Hier zunächst mal ein Beitrag, den ich schon früher mal gepostet habe, zum Thema Kompromiss:

Für unser Problem gibt es genau drei mögliche Lösungen :

1. Man arrangiert sich -> Kompromiss
2. Man versucht die Erfüllung der Neigung außer Haus -> Fremdgehen
3. Man geht keine Kompromisse ein -> Trennung

Um die richtige Lösung herauszufinden, muss man viel Geduld haben, man muss offen miteinander reden können (das ist selbst unter Ehepaaren nicht so einfach), und man muss bei allem, was man gemeinsam in dieser Richtung tut, den Konsens sicherstellen. Dieser Konsens ist auch nicht so einfach zu erreichen, ein einfaches "ja" genügt da nicht!

Für alle drei Lösungen gibt es funktionierende Beispiele und Leute, die darauf
schwören. Ich selbst bin Vertreter von 1., und es funktioniert. Es hat aber viele Jahre gedauert.

Heute kann es schneller gehen, wenn man alle Informationsquellen ausnutzt. wir
sind mit unserer Neigung nicht allein auf der Welt, und eine Krankheit ist es auch nicht. Und abgewöhnen können wir es uns nicht, wir können es allenfalls für einige Zeit unterdrücken, es kommt aber immer wieder.

Wenn unsere Beziehung stark genug ist, wenn wir gemeinsame Interessen haben, wenn wir miteinander reden können, wenn  beide ihren Partner respektieren und ihn akzeptieren wie er ist, dann sollte die Möglichkeit 1. eigentlich gehen.

Zitat Ende.

In deinem Fall liegt ja schon ein positiver Effekt vor, deine Frau will es nur
selbst nicht glauben, dass sie aus der Fesselung tatsächlich einen Lustgewinn
bezieht.

Einen konkreten Rat kann ich dir nicht geben, die früheren Beiträge haben es ja
schon ziemlich treffend ausgedrückt, worauf es ankommt. Ich kann dir nur sagen, welche Fehler ich selbst vor Jahren gemacht habe. Diese Fehler musst du unbedingt vermeiden:

- zu forsches Vorgehen, zu schnell zu viel verlangen,

- bei misslungenen Versuchen nach einem Schuldigen suchen,

- den Satz "du musst mich nur genug lieben ..." aussprechen,

- keinen echten Konsens herstellen,

- den Blickwinkel des Partners vergessen,

- die Haltung des Partners zu wenig respektieren.

Klingt eigentlich alles ganz selbstverständlich, aber ich habe damit viel
Porzellan zerbrochen, das sich nur sehr langsam und leider nicht vollständig
wieder kitten ließ (zu meiner Entschuldigung: ich hatte damals noch nicht die hervorragende Info-Quelle Internet). Besonders wichtig ist m. E. der Konsens-Aspekt! Ein einfaches "ja" genügt da nicht. Man muss noch auf andere Weise sicherstellen, dass es keine Missverständnisse gibt.

Wir haben schließlich (nach vielen frustbehafteten Jahren) einen Weg gefunden, wie ich meine Neigung mit intensiver Beteiligung meiner geliebten Partnerin ausleben kann. Es ist ein Kompromiss, aber nach meiner Ansicht viel besser als Fremgehen oder Selbstfesselung oder gar einsames Kopfkino.

Du hast natürlich noch ein spezielles Problem: Du musst das zarte Pflänzchen
Lustgewinn bei deiner Partnerin besonders behutsam zum Wachstum bringen.

Vielleicht hilft da ein Gespräch in intimer Atmosphäre bei einer besonders guten Flasche Wein? Sicher ist es gar nicht schlecht, wenn du die Sache als DEIN tief sitzendes Problem darstellst, bei dem sie dir helfen kann.

Auf jeden Fall musst du vermeiden, dass deine Frau hier in das Forum reinschaut, das könnte einen Schock auslösen.

Auf jeden Fall wünsche ich dir stetige Fortschritte bei der Bewältigung dieser
Aufgabe.

Gruß an alle - Güfix

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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 18.12.2007 21:03
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• Re: Wer versteht meine Frau - Frank - 25.10.2007 21:14:00
  • Re: Wer versteht meine Frau - Güfix - 26.10.2007 09:15:16